Viele Nachträge … Und keine Zeit …

Somewhere

Killarney Provincial Park
Ontario
Canada
2019

Rosseau – Killarney Provinicial Park – Ankunft und 1. Nacht

Die restliche Fahrt ist angenehm zu bewältigen, zieht sich aber trotzdem hin. Im Park angekommen, wo wir fast noch das Park Office verpassen, buchen wir einen Platz für zwei Nächte. Das System in diesen Parks ist oftmals so, dass wenn ein Highway hindurchführt und Mensch irgendwo anhalten will, eine Fahrzeugpauschale bezahlt werden muss. Wenn Mensch einen Platz auf einem Campingplatz haben möchte, je nach Saison ist dies auch gar nicht möglich, kann dieser bezahlt werden und die Fahrzeugpauschale ist inbegriffen. Zudem können Backcountry Plätze bezahlt werden, welche nur zu Fuss oder auch per Kanu erreicht werden können, bei denen aber das Fahrzeug auch inbegriffen ist. Wir erkunden den Campingplatz und des Abends werde ich wunderbar bekocht.

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Killarney Provinicial Park – Tag 1 und 2. Nacht

Wir machen uns auf, einen 4km langen Day Hike zu machen, den Cranberry Bog. Schlussendlich werden aus diesen vier Kilometern zwar fast fünf, weil sich der Beginn des Trails am anderen Ende des Campingplatzes befindet. Als wir fast beim Start sind, hält ein Auto an und die sich darin befindende Dame klärt uns darüber auf, dass sich am Ende der Strasse eine Bärin mit ihren Jungen aufhält. Marcel will mit den Kindern unbedingt zum Anfang des Trails und ich verpasse leider die Chance, kurz allein einen Blick auf die Bären zu werfen.

Für diejenigen, die nun Dinge denken wie: „Zum Glück!“ oder: „Das wäre ja auch fahrlässig gewesen!“  Ja, für mit den Kindern denke ich das auch, denn wir wissen nicht, wie sie sich in solchen Momenten verhalten. ABER: Entgegen der allgemeinen Meinung, dass sich Bärinnen, wenn sie Junge dabei hätten agressiv gegen alle und Jeden verhalten, greifen Schwarzbärinnen nur extrem selten Menschen an und dies nur, wenn sie eine Bedrohung für ihre Jungen sehen. Richtiges Verhalten schützt vor solchen Angriffen. Ich muss noch klar zu stellen, dass ich hier spezifisch von Schwarzbären spreche und nicht von Bären im Allgemeinen. Und deshalb bereue ich auch, dass ich nicht alleine einen Blick auf die Bären geworfen habe. Und nun zurück zu unserer Wanderung…

Auf etwa halber Strecke überqueren wir einen Biberdamm, es ist unglaublich was diese Tiere bauen und leisten. Wir geniessen die schönen Passagen, vorbei an Seen, Sümpfen und Moorlandschaften und vereinzelten Felsen. Der Weg führt oft auch durch den Wald und so können wir immerhin einen Specht nach erstem Hören, auch noch kurz erblicken. Und so kehren wir wieder zu unserem Campingplatz zurück, wo Hügette steht.

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Wir fahren nach Killarney um da noch Dinge einzukaufen und einen Blick auf die Georgian Bay zu werfen. Sogar einen Leuchtturm hat es da und wie so üblich, muss ich dahin gehen und diesen sehen. Die Lighttower Road, trennt einen kleinen See, der sich ruhig und glatt zeigt, von der riesigen Georgian Bay die Wellen wift und unruhig ist. Für mich war es das erste Mal, dass ich so einen grossen See (ja ich weiss, der Lake Superior ist noch grösser und überhaupt, ist die Gerogian Bay nur klein und winzig im Hinblick auf all diese reisigen Seen drum herum) nicht nur vom Flugzeug aus betrachten konnte. Schön ist es, ausser die vielen kleinen Mücken, die in Nasenlöcher und Mund fliegen, wenn nicht alles verschlossen oder hinter einem Halstuch versteckt ist. Es ging wieder zurück zum Campingplatz, um da eine zweite Nacht zu verbringen.

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Killarney Provinicial Park – Tag 2 und 3. Nacht

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns, eine zweitägige Paddeltour zu machen. Wir bezahlen also so einen Backcountry Campsite inkl. Fahrzeugparkplatz. Und nachdem wir endlich alles gepackt haben, geht es dann auch los.

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Für uns, wie auch für die Kinder, ist es eine Premiere. Zwar hatten wir letztes Jahr eine zwei-Tages-Tour in Norwegen gemacht, diese aber zu Fuss und mit einem ausgeliehenen Zelt. Aber wirklich unser Faltboot zu beladen und eine Nacht auf einem Platz irgendwo, einsam am Ufer eines Sees zu verbringen, ist etwas ganz anderes. Bei diesen Plätzen gilt das Prinzip first come, first serve. Die Möglichkeiten für mehrtägige und wahrscheinlich auch wunderschönen Paddeltouren in diesen Provencial Parks sind enorm. Und wir werden diese hoffentlich irgendwann noch vermehrt nutzen können. Wir erkunden vom Kanu aus, die bestehenden Plätze und entscheiden uns für einen, umgeben von und etwas Felsen (und nein, diese waren nicht wirklich zum Klettern geeignet und zudem hätten wir auch gar kein Material dafür mitgenommen) in einer kleinen Bucht.

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Das Zelt wird aufgestellt, alles installiert, gespielt, erkundet, und irgendwann dann gekocht, gegessen und die Kinder ins Bett gebracht. Da auch hier wieder Bären kommen könnten, müssen wir natürlich alles hoch genug in einen Baum hängen und auch Zahnpasta etc. dürfen nicht im Zelt sein. Der See zeigt sich spiegelglatt.

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Wir entscheiden uns auch langsam schlafen zu gehen. Endlich warm im Schlafsack eingepack (die Kinder schlafen im Innenzelt, wir im Eingangsbereich, mit Zeltboden und einem kleinen Mückennetz das wir über die Matten und uns spannen können), fast schon eingeschlafen, läuft mir plötzlich etwas über den Kopf. Ich sage zu Marcel: «Mir ist eine Maus über den Kopf gelaufen.» Er so: «Innen oder Aussen? Ach das war doch sicher ein Käfer.» «Nein, das war ganz sicher eine Maus.» (Und nein, ich habe nicht Angst vor Mäusen, aber im Innern meines Schlafsackes hätte ich sie trotzdem nicht gewollt.) Ich höre wieder etwas über den Zeltboden tapsen und leuchte mit der Stirnlampe Richtung der Schritte und siehe da: Eine kleine herzige Waldmaus guckt uns mit grossen Augen an. (Geht das überhaupt?) Nachdem wir die Eingänge in unser Netz nochmals gesichert hatten, fand die Maus wohl mehr Interesse daran, Marcel ständig aufzuwecken als mich, denn mich liess sie nach dieser ersten Begehung in Ruhe. Schlafen können wir trotzdem beide nicht sehr gut, aber auch das Zeltschlafen braucht eine gewissen Eingewöhnung.IMG_4714 2

 

Killarney Provinicial Park Abreise – Übernachtung zwischen Blind River und Iron Bridge

Die Wettervorhersage meldet Regen und wir machen uns am Morgen bald auf, das Zelt zusammen zu räumen und danach in Ruhe zu frühstücken. Kurz vor Abfahrt beginnt es dann tatsächlich noch an zu regnen und wir paddeln rasch und zügig wieder zum Ausgangspunkt. Da packen wir die restlichen Dinge zusammen und begeben uns erneut auf den weiteren Weg Richtung Westen.

Es folgt nicht viel mehr als eine relativ unbeschwerte Autofahrt, mit Kindern die irgendwann ungeduldig werden, einer stinkenden Stadt (nicht Sudbury), die das Abwasser ihrer Fabrik in den Fluss leitet, und einem wunderschönen Platz, der eigentlich nicht für overnight parking offen ist. Da wir immer noch eher früh in der Saison sind, übernachten wir trotzdem da.

Veröffentlicht und geschrieben von Nadine, auch wenn da Marcel steht…

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