Dies ist ein Blog ausserhalb der chronologischen Abfolge. Dafür für einmal hochaktuell.
Da sich wahrscheinlich doch einige fragen, wo wir sind, ob wir vielleicht sogar schon in die Schweiz zurückgekehrt sind oder nicht. Und wie es uns so ergeht während dem dieser #soucheibcoronavirus um sich wütet, werden wir euch hier auf den aktuellen Stand bringen.
Nach dem in ganz Zentralamerika fast alle Länder ihre Grenzen für den Landweg geschlossen haben, verlassen wir Costa Rica etwas fluchtartig Richtung Panama (da hatten wir noch die kleine Hoffnung, das mit der Verschiffung und den Flügen alles so klappt wie geplant).



Tatsächlich wurden die Grenzen drei Tage später geschlossen. Die Menschen hier nehmen das Virus sehr, sehr ernst. Die erste Nacht in Panama verbrachten wir auf einem Ecotourismo Platz, der von indigenen Menschen betrieben wird und in den Gesprächen wie auch im Verhalten, war die Angst spürbar. Verständlich, wenn wir die Geschichte der indigenen Bevölkerung überall auf der Welt betrachten, wo genau solche, unbekannte Krankheiten, ganze Stämme dezimiert haben.

Wir verlassen den Platz deshalb auch bald wieder, denn: eine Belastung wollen wir nicht sein.



Die Hoffnung unterwegs einen Platz zu finden, wird immer kleiner und so entscheiden wir uns, in der Nähe von David, nämlich im Städtchen Gualaca an einem Fluss zu übernachten. Es ist ein wunderschöner Fluss und wir können baden. Es kommen sogar Menschen aus dem Dorf auch hier baden. So erfahren wir, dass dieser Ort eigentlich geschlossen wäre, quasi per Empfehlung. Wir entscheiden uns diese Nacht trotzdem mal da zu verbringen, einfach weil wir nirgends anderes mehr hin können. Am nächsten Morgen werden wir von lauten Sirenen geweckt. Wir denken zuerst an einen Fehlalarm, bei der zweiten Sirene dann, dass vielleicht der Damm weiter oben irgendwie gebrochen ist. Wir brechen auf jeden Fall auf und landen dann in Gualaca auf der Plaza, wo wir erstmal frühstücken und dann weiter darüber entscheiden was wir machen. Im nachhinein, haben die Sirenen wahrscheinlich das Zeichen für den Notstand gesetzt.


Unser Plan ist es, nun zwei Wochen irgendwo an einem Strand abzuwarten, wir suchen uns also einen Platz und fahren dahin. Auf der Zugangsstrasse werden wir vom Militär angehalten: Menschen dürfen nicht mehr an den Strand, baden ist verboten. Da wir geplant hatten da zu schlafen, dürfen wir passieren. Es ist jedoch alles geschlossen und was nicht geschlossen ist, darf niemanden neues mehr auf den Platz lassen oder schliesst am nächsten Tag auch.
Also umkehren und einen anderen Platz suchen. Wir finden einen wunderschönen Platz bei netten Menschen mit Fluss und einem Haufen Obstbäumen. Unser Programm besteht aus allmorgendlicher faltboot.ch Tour, mittaglichem bis frühabendlichem Plantschen im Abwaschbecken mit 6Liter Flaschendusche und täglichem Kühe beobachten und Obst pflücken.

















Andere Overlander aus der Schweiz , die am gleichen Tag wie wir Verschiffen wollten, sind etwas weiter nördlich auf einem Platz mit Pool und Trampolin. Zwar verpassen wir die Zwei, aber wir entscheiden uns doch noch auf diesen Platz zu gehen.
Hier sind wir nun und werden wohl da auch einige Zeit bleiben (müssen). Denn unser ursprünglicher Plan war es, am 6. April unsere Hügette von Panama aus, ganz genau von Colon aus zu verschiffen und dann am 13. April unseren Flug von Panama über Istanbul nach Zürich zu nehmen. Irgendwann wurden diese Flüge storniert, oder zumindest mal der von Istanbul nach Zürich, aus den bekannten Gründen. Mit der Verschiffung hätte bis dahin noch alles soweit geklappt.
Diesen Freitag früh morgens, haben wir erfahren, dass am Sonntag 22. März ab 23.59 alle Internationalen Flüge ab Panama gestrichen sind. Deshalb versuchen wir spontan für dien Sonntag noch Plätze zu bekommen. Diese bekommen wir auch, zumindest nach Cancun, und von Cancun dann über Toronto nach Zürich. Bereits am Freitag Abend aber, kommt die Nachricht, dass alle Flüge storniert wurden. Wir haben aber am Freitag durch den Tag bereits alles gepackt und sind theoretisch reisefertig. Ab San Jose würde am Montag ein Flug in die Schweiz gehen, deshalb versuchen wir am Samstag am Flughafen von David, noch irgendwie an Tickets nach San Jose zu kommen. Ab David wird aber bereits da, schon nur noch nach Panama geflogen. Also wird auch das nichts.




Und nun sitzen wir hier fest. Nachdem wir uns so unglaublich spontan bereits von Hügette verabschiedet hatten, unser ganzes Hab und Gut, dass mit in die Schweiz muss, zusammengepackt haben, uns dazu entschieden haben, Hügette hier zu lassen und einzustellen. Zum Glück sind wir wieder bei Hügette und zum Glück dürfen wir uns insofern frei bewegen, dass wir den Pool benützen dürfen, das Trampolin und draussen sein können. Uns vorzustellen, dass wir in der Schweiz erstmals zweieinhalb Wochen in einer Wohnung eingesperrt sein würden ist schwer. Wahrscheinlich würden wir wahnsinnig, nach einem Jahr fast immer draussen.




Falls das irgendjemand als Jammern empfindet; bitte ich um Entschuldigung, denn es wäre Jammern auf sehr hohem Niveau. Wir sind in Gedanken immer wieder bei all den Menschen, die nicht mehr raus dürfen und auch sollen denn #stayhome ist wichtig. So, das wars.
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